Johann Baptist Welsch

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Joh.Baptist Welsch gen. Tilla

Johann Baptist Welsch, wurde am 22. Februar 1888 in Arzdorf geboren. Man weiß von ihm, dass er als kaufmännischer Angestellter in Köln arbeitete, unverheiratet war und wohl in der Schnurgasse 64 in der Kölner Altstadt Süd  wohnte.  Bekannt wurde Johann Baptist Welsch unter seinem Alias Namen Tilla. Er war Travestiekünstler und trat als lustige Sängerin vor allem in der homosexuellen Szene Kölns in den Jahren 1920 bis 1940 auf. Aufgrund der verschärften Anwendung des § 175 StGB durch die Nationalsozialisten (erhöhtes Strafmass bei sexuellen Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts) wurde Tilla viermal von der Kölner Polizei festgenommen, nämlich im April 1935, im Dezember 1936, im November 1939 und im Dezember 1940. Nach seiner letzten Festnahme wurde er  im Januar 1943 in das Konzentrationslager Mauthausen / Österreich eingeliefert. Ein KZ, in das viele Homosexuelle überstellt wurden. Mauthausen war für seine schweren Haftbedingungen berüchtigt. Welsch wurde in die Sicherheitsverwahrung eingeliefert. Dieses war nach einer Vereinbarung zwischen dem Reichsführer SS Himmler und dem österreichischen Justizminister Thierack für Justizhäftlinge vorgesehen, die als Deutsche eine mindestens achtjährige Haftstrafe verbüßen sollten. Johann Baptist  Welsch, genannt Tilla, kam im KZ Mauthausen am 2. März 1943 im Alter von 55 Jahren ums Leben. Als Todesursache ist im Totenbuch Mauthausen vermerkt: Lues(Anm. Syphilis), Herzschlag. Das Archiv der Gedenkstätte des KZ Mauthausen merkt dazu an, dass die in den Quellen angegebenen Todesursachen zumeist nicht mit den tatsächlichen Todesursachen übereinstimmt.

Erkennungskarte Polizei Köln für Joh. Baptist Welsch
Erkennungskarte Polizei Köln für Joh. Baptist Welsch